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Ein Vortrag zur Entwicklung der radikalen Rechten in der Türkei und ihren Verbindungen nach Österreich
Als in der Türkei Kurden und Kurdinnen auf die Straße gingen um effektive Interventionsmöglichkeiten in der Auseinandersetzung um die zum Symbol gewordene Stadt Kobane zu erreichen, ließ die Reaktion türkischer FaschistInnen nicht lange auf sich warten. Mit Messern und Gewehren bewaffnet konnten Hunderte von den staatlichen “Sicherheitsorganen” unbehelligt durch die Straßen ziehen um Jagd auf KurdInnen zu machen. Dies sagt nicht nur viel über die tatsächlichen Interessen und Schwerpunkte der Türkei als politischem Akteur aus. Es wirft vor allem auch die Frage nach dem Rückhalt derartiger Gruppen in der türkischen Gesellschaft auf.
Inspiriert von Europa und unterstützt von Nazi-Deutschland entstand auch in der Türkei der 40er Jahre eine faschistische Bewegung, die „Grauen Wölfe“, die sich ab den 60ern in der MHP (Partei der Nationalistischen Bewegung) zusammenfanden. Seit ihrer Gründung steht die Partei für rabiaten groß-türkischen Chauvinismus, sie ist für tausende Morde an fortschrittlichen TürkInnen und KurdInnen verantwortlich.
In Österreich erfreuen sich die „Grauen Wölfe“ eines großen Zulaufs an Jugendlichen, eine Entwicklung die durch den zunehmenden anti-türkischen Rassismus beschleunigt wird. Die MHP`ler sind in Vereinen mit meist harmlos klingenden Namen organisiert; sie und andere nationalistische Gruppierungen versuchen dadurch Einfluss in der österreichischen Gesellschaft, insbesondere der Integrationsszene zu gewinnen – mit Erfolg…
Den Vortrag hält der Rechtsextremismusexperte Thomas Rammerstorfer, der neben jahrelanger Recherche- und Aufklärungsarbeit auch auf die thematisch relevante Buchveröffentlichung „Grauer Wolf im Schafspelz – Rechtsextremismus in der Einwanderungsgesellschaft“ (mit Kemal Bozay, Thomas Schmidinger und Christian Schörkhuber) zurückblicken kann.
Mehr zur Person: www.thomasrammerstorfer.at
Der Vortrag war eine Kooperationsveranstaltung vom Antifaschistischen Informations- und Solidaritätskollektiv Salzburg, dem Kurdischen Kulturverein und der ÖH Salzburg.